Es handelt sich hier keinesfalls um Fakenews, sondern um mit Sand auf einer beleuchteten Scheibe kreierte und unter geschickten Händen sich immer weiterentwickelnde Wesen.
Beim Start unseres viertägigen Workshops am Montag den 5. August konnten junge Migrant*innen unter Anleitung der Künstlerin Olga Lysytska erste eigene Erfahrungen in der Kunst der Sandmalerei machen. Dies war ein Sommerferien-Angebot der Hürther Brücke e.V. zusammen mit der Opernwerkstatt am Rhein, in deren Frechener Probebühne-Räumen der Workshop stattfand. Die großzügige Spende der Bürgerstiftung Hürth von sechs Sandmal-Koffern gab allen Jugendlichen ausreichend Raum zum kreativen Ausprobieren.
Die elf Mädchen und zwei Jungs im Alter zwischen 12 und 19 Jahren kamen überwiegend aus der Ukraine, einige aber auch aus Syrien, Afghanistan, Tunesien und Guinea. Immer zu zweit an einem Sandkoffer waren alle eifrig und kooperativ bei der Sache, auch wenn die feine Linienführung mit Rieseln aus der bloßen Hand nicht jeder oder jedem auf Anhieb gelang. Aber dank der anregenden und schrittweisen Veranschaulichung auf der großen Leinwand und der zauberhaften Art der Künstlerin Olga gelang es den Kids zunehmend, die besondere Technik des Geschichtenerzählens mit Sandbildern auf ihre Art zu meistern und ihr künstlerisches Talent zu entfalten.
Das abschließende Highlight am letzten Tag des Workshops, nämlich die einstündige Lesung des Märchens „Hänsel und Gretel“ mit sandanimierter Bebilderung durch Olga, regte die Jugendlichen an, in Kleingruppen selbst Märchen wie z.B. „Aschenputtel“ im Sandkoffer zu animieren. Uliana (17) aus der Ukraine interessierte sich am Schluss sogar für die Kosten eines beleuchteten Sandkoffers, da sie die Sandmalerei zusätzlich zu ihrem Hobby Zeichnen als wunderbare Erweiterung ihrer darstellerischen Möglichkeiten erfahren hatte.
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